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Der Wespenstich - Gefährlich?

Die „Gemeine Wespe“ (Vespula vulgaris) gehört zu den echten Wespen(Vespinae). Diese Tiere können, anders als Bienen, auch mehrfach stechen.

Wird ein normal empfindlicher Mensch von einer Wespe gestochen, ist nur eine juckende, schmerzhafte, rötliche Schwellung um die Einstichstelle zu sehen, die meist nach wenigen Stunden wieder abklingt.

Für Menschen ohne Allergie sind Wespenstiche nur dann gefährlich, wenn die Schwellung die Atemwege behindert oder verlegt, etwa bei Stichen im Bereich der Mund- oder Rachenschleimhaut. Heiserkeit, Atemnot, Husten sind hierfür typische Symptome.

Bedrohlich ist es auch, wenn ein Erwachsener mehr als 50 Stiche auf einmal abbekommt; bei kleinen Kindern sind schon deutlich weniger Stiche (1-4 Stiche pro Kg Körpergewicht) gefährlich. In dieser Situation kann es zu systemischer Reaktion mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, diffuses Hautschwellung, Fieber, Schwindel kommen. Bei schweren Verläufen sind auch, Zerfall der roten Blutkörperchen, Gerinnungsstörungen, Muskelzellschädigung, Nierenversagen, Leberversagen, Atemversagen, Kreislaufschock, Bewusstseinstrübung und Krampfanfälle möglich.
Systemische Symptome können selten auch verzögert auftreten.

Personen mit einer Überempfindlichkeitsreaktion auf Wespengift können schwere bis lebensbedrohliche Symptome entwickeln, unter anderem übermässige Schwellung, Hautrötungen, Jucken, Anschwellen der Handinnenflächen, der Fusssohlen, der Augenlider, der Mundschleimhaut, Lippen und Zunge. Auch Kribbeln am ganzen Körper, Atembeschwerden und Kreislaufprobleme in unterschiedlicher Heftigkeit können auftreten.
Nach einem Stich sollten bekannte Allergiker ihre Umgebung darüber informieren und angeben, ob ein Notfallset Set vorhanden ist.

Massnahmen nach einem Wespenstich

  • Ruhe bewahren
  • Einstichstelle kühlen
  • Eventuell lokal entzündungshemmende oder antihistamin -haltige Salbe auftragen
  • Trägt die betroffene Person mit bekannter Allergie ein Notfallset auf sich, sollen diese Medikamente eingenommen werden und je nach Arztanweisung Adrenalin mittels des Autoinjektors gespritzt werden
  • Bei Stichen im Bereich des Mundes oder Rachens unverzüglich Arzt konsultieren, bei beginnender Atemnot Sanität rufen
  • Bei Allergieverdacht (Ausschläge, Atem- oder Kreislaufbeschwerden) sofort Sanität, Tel. 144, rufen
Katharina Hofer, Christine Rauber-Lüthy
August 2015