Kürbis-Hochsaison: Wie gefährlich ist bitterer Kürbis?

In den Herbstmonaten häufen sich Anfragen bei Tox Info Suisse zu bitteren Kürbissen. Meist wird der bittere Geschmack sofort bemerkt und die eingenommene Menge ist gering. Aufgrund von Medienberichten zu «Giftkürbissen» sind die Anrufer aber oft verunsichert.

Die giftige, bitter schmeckende Substanz Cucurbitacin kommt in erster Linie in Zierkürbissen vor. Dieser Bitterstoff wurde aus den zu Speisezwecken kultivierten Kürbisgewächsen wie Kürbis, Zucchetti, Gurken und Melonen herausgezüchtet. Kürbisse sind aber Fremdbefruchter, sie werden von Insekten bestäubt. Es können dadurch auch über weite Entfernungen Kreuzungen entstehen zwischen Zier- und Speisekürbissen. Folgepflanzen dieser Kreuzungen könnten wie Speisekürbisse aussehen, aber wieder Cucurbitacin bilden. Fast ausschliesslich betroffen beim Problem der giftigen Bitterstoffe ist die Art der Cucurbita pepo (Gartenkürbis). 

Ein Zeichen für den Gehalt an Cucurbitacin ist der bittere Geschmack. Dieser macht sich im rohen Kürbisfleisch wie auch nach dem Kochen bemerkbar. 

Typische Symptome nach Verzehr bitterer Kürbisse: Speichelfluss, Bauchschmerz, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Bei anhaltendem Erbrechen und Durchfall kann es, wie bei anderen Magendarmerkrankungen, zu einem gefährlichen Wasserverlust kommen. 

Prävention:
  • Vorkosten: Ein Speisekürbis sollte roh gegessen neutral, angenehm nussig und auf keinen Fall bitter schmecken.
  • Bittere Kürbisse oder Kürbisgerichte nie essen und sofort ausspucken.
 Massnahmen nach Verzehr:
  • Bei mehr als leichten Magendarmsymptomen soll ein Arzt aufgesucht werden.
Katharina Hofer, Christine Rauber-Lüthy
Oktober 2017