Dünger
Düngemittel enthalten Nährstoffe für Pflanzen. Diese können organischen oder synthetischen Ursprungs sein. Die Einnahme kleiner Mengen, insbesondere wenn das Produkt verdünnt (Flüssigdünger) oder bereits ausgebracht war, verursacht höchstens leichte Magendarmsymptome. Fressen Tiere grössere Mengen Dünger (z.B. direkt aus der Verpackung) kann es neben stärkeren Magendarmsymptomen auch zu Blutveränderungen kommen (Methämoglobinämie). Gefährlich für Hunde sind Dünger auf Basis von Traubentrester. Dann kann es auch bei Einnahme geringer Mengen zu einem Nierenversagen kommen.
Schädlings- und Unkrautvertilgungsmittel
In Schädlings- und Unkrautvertilgungsmitteln (Insektizide und Herbizide) können unterschiedliche Stoffe enthalten sein, von harmlos (z. B. Seifenprodukte gegen Blattläuse) bis potenziell lebensgefährlich (z. B. Organophosphate und Carbamate). Hier kann eine korrekte Risikobeurteilung nur vorgenommen werden, wenn der genaue Produktename und die Inhaltsstoffe bekannt sind.
Beachten Sie, dass Sie das Produkt gemäss Verpackung, resp. Angaben des Herstellers verwenden.
Schneckenkörner
In Schneckenkörnern ist üblicherweise Metaldehyd oder Eisenverbindungen enthalten. Die versehentliche Einnahme einiger weniger Körner ist für Tier und Mensch harmlos. Zu ernsthaften Vergiftungen kommt es vor allem bei Hunden, die direkt aus der Verpackung eine grössere Menge metaldehydhaltiger Körner fressen.
Wolfsmilchgewächse (Euphorbia sp.)
Pflanzen der Gattung Euphorbia enthalten einen weissen Milchsaft, der auf Haut, Schleimhaut und in den Augen stark reizend bis ätzend wirkt. Kurz nach Kontakt kommt es zu Brennen, Rötung und im Verlauf auch zu Blasenbildung. Am Auge können Hornhautschäden auftreten. Am stärksten ausgeprägt sind die Symptome nach 2-3 Tagen.
Verwechslung von Pflanzen, die noch nicht blühen
Solange bei einer Pflanze erst die Blätter sichtbar sind, kann es schwierig sein, sie richtig zu bestimmen.Besonders gefährlich ist die Verwechslung von Borretsch-Blättern (Borago officinalis) mit Fingerhut-Blättern (Digitalis purpurea). Die Blätter dieser beiden Pflanzen sind optisch kaum zu unterscheiden. Der Fingerhut enthält herzaktive Glykoside und kann zu potenziell lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen führen.Nicht verwechselt werden darf der Bärlauch (Allium ursinum) mit Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) und Maiglöckchen (Convallaria majalis). Sehr gefährlich ist die Verwechslung von Bärlauch mit Herbstzeitlosen (Colchicum autumnalis). Letztere sollten darum nicht im Hausgarten angepflanzt werden. Ebenfalls giftig ist das Maiglöckchen (Convallaria majalis), wobei es nur selten zu schweren Maiglöckchenvergiftungen mit ausgeprägter Verlangsamung des Herzschlages kommt.
Massnahmen:
- Versehentliche Einnahme geringer Mengen Dünger oder Schneckenkörner: Flüssigkeit verabreichen, Arztkontrolle bei mehr als leichten Symptomen
- Einnahme von Schädlings- oder Unkrautvertilgungsmitteln oder einer Pflanze, die nicht zum Verzehr gedacht ist: Wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt oder an Tox Info Suisse für eine Risikobeurteilung
- Einnahme durch (Haus-)Tiere: Wenden Sie sich an Ihren Tierarzt
- Bei Augen- und/oder Hautkontakt: ausgiebiges Spülen mit lauwarmem Wasser (Auge: mind. 15min!), danach bei Fortbestehen der Symptome (Augen-) Arztkontrolle
- Lagern Sie alle Produkte in Originalbehältern ausser Reichweite von Kindern und (Haus-)Tieren
- Lassen Sie sich im Fachhandel beraten und kaufen Sie möglichst untoxische Produkte.
- Benutzen Sie keine gewerblichen/landwirtschaftlichen Produkte im Hausgarten
- Bringen Sie nicht mehr verwendete Produkte an die Verkaufsstelle zur korrekten Entsorgung zurück
- Tragen Sie angemessene Schutzkleidung, z. B. Handschuhe beim Schneiden von Wolfsmilchgewächsen oder langärmlige Textilien beim Ausbringen von Spritzmitteln
- Pflanzen Sie essbare und giftige Pflanzen in separaten Beeten und verzichten Sie gänzlich auf Herbstzeitlose.
April 2019